La Palma 25.02. - 04.03.2003

 

Nachdem der letztjährige Saisonauftakt auf Teneriffa statt fand, wollten die Froeaters Sachsen-Paule,  Pedalierer und Fifty-One in diesem Jahr die Nachbarinsel La Palma unsicher machen.

Es wurde alles im Voraus gebucht: Grosstaxi vom Flughafen in Santa Cruz nach Los Llanos, ein Appartement und 4 Single-Trail-Touren beim Touren-Guide „Bike `n Fun.“

Wie schon im Jahr zuvor begann die Reise am Stuttgarter Flughafen. Das Einchecken mit den Riesenkoffern war dieses Mal ein Routinevorgang.

Aufgrund des Enteisungsvorganges hob man mit ordentlich Verspätung in Stuttgart ab. Der Flug verlief unproblematisch, was man von der Landung nicht sagen konnte.

Beim Anflug auf den Flughafen – die Landebahn war nur wenige Meter entfernt – musste durchgestartet werden, weil die Winde zu stark waren. Der Pilot liess verlautbaren, dass man genügend Treibstoff an Bord hätte, um eine Warteschleife zu fliegen und einen weiteren Anflug versuchen könnte.

Nach 15-minütigem Rundflug über das blaue Nass erfolgte der zweite Versuch. Auch hier wurde wieder durchgestartet und der Pilot entschied sich auf Teneriffa die Tankstelle anzufliegen. Den Fluggästen wurde mitgeteilt, dass man entweder auf Teneriffa eine Nacht verbringt oder evtl. mit dem Schiff übersetzt. Die dritte Option war der dritte Landeversuch.

Eine Stunde später wurden alle genervten Passagiere über die Lautsprecher aufgefordert, das Flugzeug wieder aufzusuchen.

Somit landete man mit mehr als dreistündiger Verspätung auf La Palma.

Der Taxifahrer hatte sich einen netten Mittag am Flughafen gemacht. Er hatte auch nur 4 Stunden auf uns gewartet.

Das Wetter wechselte vom Flughafen nach Los Llanos von Sonne zu Regen. In der Hoffung, dass am nächsten Tag die Sonne wieder scheinen würde, bezog man das Appartement. Dieses war schlicht und doch geschmacklos. Aber man war ja nicht zum Wohnen auf La Palma geflogen.

Der nächste Tag brachte Kaiserwetter, was sich im übrigen die ganze Woche nicht änderte.

Die erste Tour stand auf dem Programm. Zusammen mit zwei Eidgenossen (Charlie, der schon ein geflicktes Knie vom Vortag hatte und Simon, welcher mit Eigenbau – Ruchti – Bike unterwegs war) begann man sich mit Touren-Guide Hanjo (mehrfacher Olympia-Hanse-Weltmeister im Strassenrennenfahren und Cross-Country-Rippen, leider kein Weltmeister im Chix aufreissen) auf die Trails.

Die Pfade reichten von sandigen Lava-Trails bis steinigen Abfahrten. Sachsen-Paule schaffte es auf dem selben Pfad innerhalb von 5 Minuten zweimal seinen Reifen platt zu fahren.

Respekt galt Hanjo, der mit seinem Hardtail ebenfalls die heftigen Trails runterpeitschte – zwar nicht in rekordverdächtiger Zeit aber für einen Flachlandtiroler eine ordentliche Leistung!

Am zweiten Tag wurden die Froeaters vom Bike `n Fun-Chef Siegmund persönlich geführt. An Siegmunds Hautfarbe war unschwer zu erkennen, dass er sich des öfteren im Freien aufhält.

Auf der ersten Single-Trail-Abfahrt brachte diesmal der Pedalierer seinen Reifen zum Platzen. Nach der Montagepause und einigen erkämpften Höhenmetern stand die zweite Abfahrt bevor.

Siegmund warnte die Froeaters ca. 10-mal vor den schmierigen Stellen auf der Abfahrt.

Mit Vollgas düste man los und kam gar nicht mal so weit bis Sachsen-Paule auf der Fresse lag und wenige Sekunden später auch Fifty-One den vollen Bodenkontakt suchte. Sachsen-Paule hatte seinen Knie- und Ellenbogen-Protektor gespalten und sein Schaltwerk verbogen. Fifty-One zog es vor das Material zu schonen und stattdessen seine rechte Schulter zu schrotten.

Unter heftigen Schmerzen (für Fifty-One) ging es einen grobsteinigen Monster-Serpentinenpfad hinunter.

 

In El Paso gab es dann Kaffee und Kuchen bis zum abwinken, anschliessend begab man sich auf den Heimweg.

Da auf den nächsten Tag keine geführte Tour angesetzt war und Fifty-One aufgrund der Verletzung einen Tag aussetzen wollte, beschloss man abends auf dem Carneval ordentlich das Pfandhaus zu besuchen.

Da der Pedalierer 25 Stunden am Tag schlafen muss, ist er schon um 19.00 Uhr ins Bett gegangen. Sachsen-Paule und Fifty-One haben die Nacht zum Tage gemacht und eine gute Party erlebt. Es ist Brauch, sich gegenseitig mit Babypuder zu beschmeissen. Die Stadt sah aus, als ob Godzilla gekokst hätte. Bis morgens um sechs wurde Bier getrunken, Puder gefressen und Kiss-Nachahmer verarscht.

Am nächsten Tag fuhr Fifty-One an den Strand um die Schulter zu schonen. Nachdem er sich am Strand ausgebreitet hatte, das Bike neben sich liegend, gemütlich sonnenbadend, vernahm er ein tosendes Geräusch – da war es schon zu spät. Eine Monsterwelle hatte den Strand heimgesucht und alles weggespült: Schuhe, Socken, Handtücher, Fahrrad und Fifty-One selber – alle schwamm davon und war triefend nass! Auch der Badetag hatte sich gelohnt!

Da sich die Schmerzen in Fifty-One`s Schulter nicht verzogen, klinkte er sich bei den Hard-Core-Jungs aus und fuhr die letzten beiden Touren mit Cross-Country-Holländern, tätowierten Krankenpflegern und Jogging-Hosen-Bikern.

PAULE`S PART

Nun stand die dritte Single-Trail Tour auf dem Programm. Malte, auch ein Waderkannt-Biker (Hanjo´s Bruder) ersetzte den verletzten Fifty-One. Mit dem Shuttlebus wurden die ersten Höhenmeter zum Aussichtspunkt El Time auf 600 m.ü.NN überwunden. Von dort aus führte uns Siegmund zum zweiten Frühstück in eine kleine Bar am Strassenrand. Nach dem vierten Kaffee begann der Aufstieg durch wunderschöne Wälder, auf gut zu befahrenden Forstpisten. Malte hatte das Bedürfnis  als ehemaliger Etappensieger der Flandern Rundfahrt das Tempo bergauf zu bestimmen. Die Fro´s hatten aber nicht wirklich Probleme mit seiner pace.

Auf der ersten Abfahrt wendete sich dann das Blatt, und der Pedalierer übernahm in gewohnter augenzuunddrauf Manier die Spitze des Feldes. Malte musste dann doch einsehen, dass ein Hardtail mit V-Breaks wohl doch nicht das optimale La Palma Bike ist.

Nach wunderschönem Downhill durch die Nadelwälder des Inselnordens endete die Tour dann wieder am Aussichtspunkt El Time. Von dort wurde nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen noch kurz ein Felsentrail gerippt.

Am nächsten Tag stand dann die Abschlusstour auf dem Programm. Siegmund zeigte uns seine absolute Lieblingstour, die Sandwedeltour mit 2000 Höhenmeter. Malte hatte sich diesmal vorsichtshalber ein Fully mit Scheibenbremsen gemietet.

Auf Schleichwegen ging es von Los Llanos nach El Paso, von dort zur Hexenebene, über Refugio El Pilar weiter nach oben Richtung Süden. Nach stundenlangem Hochgekurble wurden dann die Vulkankrater an der Südspitze erreicht. Dies war der Startpunkt für die endlos scheinende Abfahrt. Ein paar deutsche Silberlocken- Wanderer fürchteten sich um unser Leben, konnten sie doch die Trails kaum zu Fuss bewältigen.  Als der Pedalierer und der Sachsen Paule dann lospeitschten wendeten sie sich kreidebleich ab...

Auf der sehr abwechslungsreichen Abfahrt durch Lavafelder fuhren sich alle in einen Adrenalinrausch, der erst kurz vor Fuencaliente durch eine Reifenpanne des Pedalierers gestoppt wurde. Nach einer leckeren Mahlzeit in der Tapas Bar machten sich die Fro´s mit ihrem Guide Siegmund und dem Gastfahrer Malte auf dem Heimweg nach Los Llanos.

Auf der Plaza vor dem Hotel Eden traf man sich wieder mit den Bikern aus der Chicken-Gruppe. Fifty-One hatte allerhand von den krassen Höllenbikern zu berichten und so liess man die Tour bei einem isotonischen Erfrischungsgetränk ausklingen.

Noch am Abend verstauten die Froeaters ihre Bikes in den Riesenkoffern und machten sich auf zur kanarischen Rosenmontagsparty. Schlag 19.00 Uhr musste der Pedalierer ins Apartment zurück gehen und die spanische Version vom Sandmännchen im Fernsehen anschauen. Fifty-One und Sachsen Paule hielten sich nicht so asketisch an den Trainingsplan und schauten mit Hanjo und Malte noch auf einen Sprung zur Faschingsparty...

In Deutschland angekommen, begab sich Fifty-One zum Arzt und liess sich untersuchen. Die Diagnose: Bänderriss in der rechten Schulter. Die Folge: mehrere Wochen Sportverbot!

 

PAULES  FAZIT

... sieht man einmal von diesem Zwischenfall ab, war der La Palma Trip wiedereinmal ein gelungener Auftakt zu neuen Saison. Die Bike Station Bike´n Fun in Los Llanos kann wirklich jedem uneingeschränkt empfohlen werden.

Die Froeaters haben bei ihrem Abschied schon vier Touren  für Frühjahr 2004 gebucht.

 

Probleme mit dem FROEATER-slang? Kein Problem. Hier findest du unser FROEATING-Dictionary

 

 

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